Ich weiß ja nicht, was Sie für Ohren haben, aber meine sind ein Problem, vor allem beim Laufen. Das heißt: Nicht die Ohren sind das Problem, sondern dafür die passenden Ohrstöpsel zu finden.
Als Marathonläufer höre ich gerne auf der Langstrecke Musik, Podcasts oder Hörbücher – wann hat man denn sonst mal vier Stunden ununterbrochen seine Ruhe? Aber leider fallen mir die Dinger immer wieder raus, was meine Konzentration stört und mich aus dem Laufrhythmus bringt.
Ich habe sicher schon zwei Dutzend verschiedene Modelle ausprobiert, von den Billigheimern, die es beim Mediamarkt an der Kasse gibt, bis zu den dämlichen linsenförmigen Dingern, die Apple standardmäßig mit dem iPhone mitliefert. Ich habe es mit den „Sport Headphones“ von Bose probiert, die über 100 Euro kosten, mit drahtlosen Knopfhörern von Philips und Plantronics, und eine Zeitlang bin ich aus Verzweiflung mit einem Satz Bügelkopfhörer rumgelaufen, aber irgendwann waren sie so verschwitzt, dass sie sich kurzschlossen und den Geist aufgaben. Kurzum: Meine Suche nach den „richtigen“ Lauf-Lautsprechern glich bislang einer Odyssee.
Aber die ist nun zu Ende, und das kam so: Ich musste neulich in Rosenheim eine Keynote halten, und einer der Zuhörer war Dubravko Dolic, der sich hinterher zu mir stellte und sich als Geschäftsführer der kleinen Firma laufgeschenke.de vorstellte. Ich hatte im Vortrag erwähnt, dass ich regelmäßig laufe, und er gab mir gleich ganz geschäftstüchtig seine Visitenkarte. Daheim schaute ich tatsächlich mal rein – und dort fand ich sie, die absolut perfekten In-Ear-Kopfhörer. Jedenfalls für meine Ohren.
Die „Yurbuds Ironman“ sehen ziemlich komisch aus, dick und mit einem kleinen, abgebogenen Rohr versehen. Ich hatte anfangs auch etwas Mühe zu verstehen, wie man sie reinkriegt: Man muss sie sozusagen mit einer Vierteldrehung rein „schrauben“. Aber dann sitzen sie absolut bombenfest und lassen sich nur per Drehung wieder rauskriegen.
Das oben erwähnte Rohr steckt dabei ziemlich tief im Gehörgang, so dass man fast keine Außengeräusche hört und tatsächlich aufpassen muss, wenn man beim Training auf öffentlichen Straßen läuft, da man ein nahendes Auto erst im letzten Moment hört. Aber dafür hat der Herrgott einem ja Augen im Kopf mitgegeben. Ich hab vielleicht Probleme mit den Ohren, aber sehen tue ich immer noch sehr gut.
Jedenfalls hat meine Suche nach dem richtigen Hör-Gerät ein Ende. Danke, Dubravko!