Im Jahr 2030 werden voraussichtlich etwa 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Dies stellt die Logistikbranche vor massive Herausforderungen. Wenn sich Bevölkerung vom Land in die Stadt zieht, wird der Konsum in den Städten zunehmen – ebenso wie die Logistikströme in die Städte und aus den Städten heraus.
Gleichzeitig werden die Versorger zunehmend Mühe haben, sich in einer energiebeschränkten, kohlenstoffarmen Welt zu behaupten. Zum einen werden die Kosten der Emissionen von denjenigen getragen werden müssen, die die Vorteile nutzen, und zwar nicht getrieben durch Regulierung, sondern auch durch Veränderungen im Verbraucherverhalten. Die Lieferketten werden von technologischen Verbesserungen profitieren, die eine signifikante Kontrolle in Echtzeit ermöglichen, was zu einer größeren Flexibilität führen wird.
Die Logistik wird durch die Entwicklung einer kontinuierlichen Echtzeit-Kontrolle des Warenflusses effizienter werden. Echtzeit-Kontrollsysteme ermöglichen es Logistikdienstleistern und ihren Kunden, viele Geschäftsprozesse über Internet-Schnittstellen zu überwachen und zu steuern.
Automatisierung, Robotisierung und KI sind sich rasch entwickelnde Technologien, die eine wachsende Rolle in der Logistik spielen werden. Alles, was wir automatisieren und digitalisieren können, wird automatisiert und digitalisiert werden. Die Robotik wird erheblich zu diesem Trend beitragen mit seinem Schwerpunkt auf maschinelles Lernen. Roboter werden immer intelligenter, nicht nur in Bezug auf Mustererkennung und das Lösen von Aufgaben, sondern auch beim Lernen aus Daten, beim Treffen von Entscheidungen und bei der selbständigen Anpassung an neue Situationen. Der letztere Teil rund um das maschinelle Lernen ist faszinierend und ermöglicht es Menschen und Maschinen, aus ihrer traditionellen Koexistenz heraus zu echter Kooperation zu gelangen.
Maschinelles Lernen ist ein wichtiges Werkzeug für die Transportindustrie, die ja in hohem Maße auf Vorhersagbarkeit und effiziente Logistikflüsse angewiesen ist. Es besteht kein Zweifel, dass das Wachstum der Automatisierung, der Robotisierung und der KI einen dramatischen Einfluss auf die Logistikbranche haben und das Wesen der Spedition verändern wird.
Das Internet der Dinge ist ein weiterer wichtiger Trend, da er die direkte Kommunikation von Geräten untereinander ermöglicht, die über winzige Sensoren verschiedener Art miteinander verbunden sind. Am Ende des Tages wird alles, was verbunden werden kann verbunden sein. Die Sensoren werden Daten sammeln, speichern und austauschen und intelligente Schlussfolgerungen ziehen, um daraufhin zu handeln – ohne menschliche Interaktion. Heute sehen wir weltweit unter anderem vernetzte, autonome und semiautonome Straßenfahrzeuge, Paletten und Transportbehälter, die Daten nutzen, um Fahrzeugparameter an unterschiedliche Routen anzupassen und die Betriebszeit ganzer Flotten zu erhöhen.
Das Internet der Dinge wird für Spediteure zu einem Schlüsselwerkzeug werden, um Logistikströme besser zu steuern, Probleme frühzeitig zu erkennen und diese zu lösen. Die Präzision, Vorhersehbarkeit und Transparenz der gesamten Logistikketten müssen verbessert werden. KI wird aber aber auch bei der Angebotsplanung und der Bekämpfung von Emissionswerten helfen.
Um auf die wachsende Automatisierung, Robotisierung und KI erfolgreich reagieren zu können, werden Unternehmen neue Kompetenzprofile ihrer Mitarbeiter benötigen, als es bisher gewohnt waren, Anweisungen zu befolgen und auszuführen. In Zukunft wird es viel mehr um Kollaboration und Kognition gehen. Analyse- und Technologiekompetenz werden zu Schlüsseleigenschaften werden.
In der Vergangenheit war es wichtig, die Fakten zu kennen. Das ist es immer noch, aber in Zukunft sind Fakten nur einen Knopfdruck entfernt. Die Mitarbeiter müssen immer besser in der Lage sein, die Fakten zu interpretieren, zu analysieren, mit Informationen umzugehen und mit ihnen zusammenarbeiten. Dazu sind Mitarbeiter nötig, die neugierig sind und ständig dazulernen wollen. Dies wiederum stellt ganz neue Anforderungen an Unternehmensführung.
Um in einem Umfeld mit sehr viel aufgeklärteren Kunden relevant zu bleiben, müssen Speditionsunternehmen über den gerade in dieser Branche traditionell auf Beziehungen basierenden Vertrieb hinausgehen und einen sehr viel mehr aus Einsicht und Innovation setzen. Logistiker müssen sich wirklich als Partner verstehen und ihren Kunden bei der Verbesserung der Logistik- und Lieferkettenlösungen helfen können, wenn sie ihren Platz am Tisch auch in Zukunft verdienen wollen. Was uns soweit gebracht hat, wird uns nicht unbedingt weiterbringen.