Am Rhein trafen frühe Germanen, Kelten und Römer aufeinander. Im Zuge der germanischen Völkerwanderungen und dem anschließenden Sesshaftwerden ließen sich seit dem 3. Jahrhundert zunehmend germanische Bevölkerungsgruppen hier nieder.
Diese Völkerschaften, unter ihnen die Chamaven, Brukterern, Chattuariern und Amsivariern, formierten sich kurz nach der Mitte des 3. Jahrhunderts zu einem der germanischen „Großstämme“: den Franken. Der Name des Stammesverbandes bedeutet so viel wie ‚frei, mutig, kühn‘; heute ist frank, ursprünglich wohl ein germanisches Wort für ‚frei‘, nur noch in der Wendung frank und frei erhalten.
Ende des 5. Jahrhunderts, mit dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft, übernahmen die Franken endgültig das Gebiet, das unter Merowingerkönig Chlodwig zum fränkischen Großreich ausgeweitet wurde.
Man geht heute davon aus, dass die Franken die im Rheinland ansässigen Römer bei ihrer Eroberung nicht vertrieben haben, sondern dass die ansässige Bevölkerung in das neue Reich eingegliedert wurde. Das Lateinische entwickelte sich immer mehr in Richtung des Galloromanischen, auch Protofranzösisch genannt und dem Lateinischen sehr ähnlich, das in zwei Gruppen zerfiel: die langues d’oïl im nördlichen Frankreich und Belgien und die langues d’oc im Süden Frankreichs. Innerhalb von zwei bis drei Generationen kam es bei der römischen Bevölkerung zu einem Sprachwechsel.
Im 8. Jahrhundert forderte Karl der Große die Verwendung einer bäuerlichen romanischen Sprache oder des Theotisca („Sprache des Volkes“, Vorläufer des Deutschen) ein. Nach seinem Tod wurde das Reich unter seinen Nachfahren aufgeteilt, bis es unter drei seiner Enkel zum Krieg kam. Zwei davon verbündeten sich gegen den Dritten und sicherten sich in den Straßburger Eiden Ihre Treue zu. Da einer Althochdeutsch und der andere Galloromanisch sprach, wurden beide Sprachen – zum ersten Mal – in diesen Eiden schriftlich festgehalten und von den Truppen des jeweils anderen gelernt. Damit war das Französische offiziell geboren. Ab diesem Zeitpunkt bezeichnen Sprachwissenschaft auch ‚Deutsch‘ als eigenständige Sprache.
Im Deutschen lassen sich zwei Großgruppen unterscheiden: die Rheinfranken (auch Ripuarier, lat. ripa ‚Ufer‘), die in der Kölner Gegend siedelten und die Salfranken am Niederrhein. Diese Teilung spiegelt sich auch heute noch in den rheinischen Sprachräumen wider.
Ein Großteil der Salfranken verschmolz im Volk der Franzosen und Wallonen. Die in den heutigen Niederlanden und der Region Flandern sowie am Niederrhein verbliebenen Salfranken sowie die Mosel- und Rheinfranken gingen später in den Völkern der Deutschen, Niederländer, Lothringer, Luxemburger und Flamen auf.