Vor 25 Jahren im Cole-Blog: Eco im zweiten Anlauf gegründet!

 

Mein Gott, waren wir alle jung damals, als der „Deutsche Internet-Verein“ in Frankfurt gegründet wurde. Der „Internet-Report“ war ein monatlicher Branchendienst für eine Branche, die es eigentlich noch gar nicht gab, nämlich die Internet-Wirtschaft in Deutschland.

Zum ersten Mal erschienen ist er am 13.2.1995 – die allererste Publikation in Deutschland, die das Wort „Internet“ im Titel führte. Herausgeber war Hans-Jürgen Grohmann vom IWT-Verlag in Vaterstetten. Im März 1997 erschien die letzte Ausgabe. Wir hatten einfach nicht genügend Abonnenten gewinnen können.

Ein halbes Jahr später fand jemand auf dem Web-Server des Verlag einen Ordner, im dem über 300 Aboanträge gelandet waren, die niemand bemerkt hatte. Wer weiß, vielleicht würde ich das Blatt sonst heute noch machen…

Es hat mir richtig Spaß gemacht, anlässlich des Eco-Jubiläums darin zu blättern. Was hatten wir damals alles für Themen!

Microsoft Network: Internet erst 1996„. Außerdem sollten deutsche Kunden doppelt so viel bezahlen wie in Amerika. Kein Wunder, dass es ein Flopp wurde. Drunter stand: „Über Vobis ‚kostenlos‘ ins Net. War aber ein nur ein Lockvogel: Zum Surfen musste man sich über die Vobis-Mailbox in Aachen einwählen und bezahlte saftige Ferngesprächsgebühren.

CompuServe heizte Preiskrieg an„. Als Mitglied im „Super Value Club“ bezahlte man „nur“ 24,95 Dollar im Monat und bekam dafür 20 Freistunden. Jede weitere Online-Stunde kostete 1,95 Dollar (umgerechnet damals 2,75 Mark).

AOL legt im Umsatz 275% zu„. Steve Case, der damalige Chef von AOL, gab mit stolz geschwellter Brust an, dass der Dienst im zweiten Quartal 700.000 Neukunden gewonnen habe. Das war allerdings weniger als in Q1, wo es 734.000 waren.

Internet zum Anfassen“ lautete der Titel eines Seminars der Firma Ditec im Bildungszentrum München-Perlach. Teilnahmegebühr: 1.370 Mark!

Internet-Banking in Österreich„. Während das Bankgewerbe in der Bundesrepublik dem Internet kritisch bis abwartend gegenüber steht, ist Cyberbanking im Nachbarland Österreich bereits Realität, schrieb ich. Dort hatten sich gleich zwei namhafte Kreditinstitute, die P.S.K. und Bank Austria, mit voller Kraft ins Internet gestürzt und boten ihren Kunden richtige Online-Bankleistungen rund um die Uhr an.

Und dann noch: „Internet Wachstum – Deutschland an dritter Stelle„. Eine Untersuchung der Firma Network Wizards im Auftrag der Internet Society habe ergeben, dass die Zahl der Hostrechner, die direkt ans Internet angeschlossen waren, im letzten Quartal 1994 um sage und schreibe 26 Prozent gestiegen seien! Dabei lag Deutschland mit 207.000 Hosts hinter Großbritannien (240.000) in Europa auf dem zweiten Platz. Und dann noch diese Nachricht: „Erstmals sind die mit ‚www‚ gekennzeichneten Hosts in dieser Studie weltweit an erster Stelle.“

Bemerkenswert fand ich seinerzeit auch, dass die Gruppe der kommerziellen Hosts „.com“ insgesamt die größte Gruppe bildeten. Ich folgerte daraus spitzfindig: „Das spiegelt klar den starken Trend zur wirtschaftlcihen Nutzung des Internet wieder!“

Hach, das waren noch Zeiten…

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