Das Akku ist, wie jeder Handy-Besitzer weiß, die Achillesferse des Mobiltelefons. Oder positiv betrachtet: Wer richtige Batteriepflege betreibt, bleibt länger auf Empfang. Ich selbst bin da eher unbedarft: Ich lege meinen Motorola-Knochen, weils praktisch ist, morgens in die Ladestation auf dem Schreibtisch und abends in die Ladestation in der Küche. Das Ding wird also stets auf Hochspannung gehalten, der gefürchtete „Memory-Effekt“ ist quasi vorprogrammiert, mein schlechtes Gewissen auch.
Nun kam von der Firma Hama eine „intelligente“ Ladestation, der IC Handy Charger, zum testen ins Haus, und ich hab‘ mir das Ding gleich unter den Nagel gerissen. Im Ladebetrieb ist es nichts anderes als die ganz normale „dumme“ Akkustation, die man beim Telefonkauf mit dazu bekommt. Allerdings hat es eine Taste mit der Aufschrift „Refresh“, die Wundersames verspricht: Der Akku wird in Windeseile leergesogen und dann langsam wieder mit Strom vollgepumpt. Diese „Verjüngungskur“ soll alte Batteriezellen schnell wieder auf Trab bringen und die Betriebszeit des Handies deutlich verlängern.
Wollen wir mal sehen, sagte ich mir. Wenn irgendeine Batterie nach Verjüngung schreit, dann meine. Unser Laborleiter Klaus Ludwig prüfte erst mal die Kapazität der vollgeladenen Batterie, und richtig: Statt der Nennleistung von 1500 Milliamperestunden (mA/h) brachte mein Akku nur noch schlappe 974! Kein Wunder, daß ich das Ding unterwegs ständig nachladen muß. Wir haben die Energiezelle dann über Nacht „refreshen“ lassen und am nächsten Tag nochmal gemessen. Und siehe da: 1387 mA/h kamen munter aus der Zelle geflossen – 42 Prozent mehr als vorher!
Noch eindrucksvoller wurde es, als Ludwig zu rechnen anfing und mir die Betriebsdauer im Standby-Modus ermittelte. Mit dem Akku im alten Zustand wäre es (bei 80 mA Stromaufnahme des Motorola-Knochens) schon nach rund zwölf Stunden mit dem Telefonieren aus gewesen. Nach einer einmaligen Erfrischungskur hält meine Batterie jetzt über 17 Stunden! Deutlicher kann ein Testergebnis eigentlich nicht ausfallen.
Ich werde jedenfalls den Rat unserer Meßlabor-Experten befolgen und meine Batterie ein- bis zweimal die Woche über Nacht auffrischen lassen. Und mir dabei genüßlich vorrechnen, daß ich für den Recharger nur 149 Mark ausgeben muß, für ein neues Akku aber je nach Handy-Typ bis zu 300 Mark …