Meine allererste Auster

Es gibt nichts Besseres als eine frische Auster, direkt aus dem Meer, mit Gummistiefeln und einem Austernmesser bewaffnet sich zu bücken und sie aus ihrem nassen Eleement zu holen umd sie genussvoll zu schlürfen und dann an LAnd zu waten, wo ein frischgezapftes Pint of Gusiness auf dich wartet! Ja, das durfte ich einmal erleben auf einer Pressereise nach Galway an der Westküste Irlands, wo man jedes Jahr das Oyster Festival feiert. Eingeladen hatte Mövenpick, und der Artikel darüber erschien im Diners Club Magazin, für das ich damals schrieb. Und er brachte mir den ersten und einzigen Journalistenpreis meines Lebens ein: Die „Goldene Serviette“, die heute immer noch einen Ehrenplatz im Regal in meinem Arbeitszimmer hat. Es brachte mir außerdem 4.000 DM und eine vollbezahlte Reise nach Luxor in Ägypten ein, wo Mövenpick ein Luxushotel betrieb. Unsere Tochter Valerie, die damals drei war, lernte im Hotelbecken schwimmen – also noch eine Verbindung zum Wasser und damit zu meiner Lieblingsspeise.

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Computer bestimmten unser Leben schon 1983!

Ich muss wohl doch einer der dienstältesten Chefredakteure einer Computerzeitschrift in Deutschland gewesen sein. Hatte ich komplett vergesen, aber beim Blättern in meinen „Jugendsünden“ fand ich die Computer Club-Zeitung, die ich 1983 (!) für Ravensburg gemacht habe, die damals groß ins Geschäft einsteigen wollten. Notabene, außer dem heute legendären Commodore C64 und ein paar Exoten wie Atari oder Sinclair gabe es keine Heimcomputer, obwohl ich seinerzeit im Leitartikel optimistisch vorhergesagt habe, dass es bis Ende 1985 in Deutschland über 1,24 Millionen Home Computer geben würde. Bis 1988 sollte die Zahl sogar auf unvorstellbare drei Millionen steigen!

Im Blatt meldeten wir stolz, dass das ZDF sich im Herbst entschlossen hatte, das Thema „Computer“ einen Platz im Programm einzuräuemen und eine Sendung namens“Computercorner“ auszustrahlen. Dafür wollte man volle zehn Minuten Sendezeit opfern! „Computer machen richtig Spaß“, machten wir unseren jungen Lesern Mut und zeigten ihnen Programme wie „Springteufel“ und „Computer Party“. Den Eltern gaben wir Tipps, woran man ein gutes Spiel- oder Lernprogramm für Kinder erkennt – in der Hoffnung, dass sie überhaupt wüßten, was ein Computer ist. Und wir zitierten eine Lehrerin aus Massachusetts (eine Deutsche haben wir wohl nicht gefunden), die sagte, „Computer-Programme müssen die Kinder-Sprache sprechen.“

Wir liessen auch gutgläubig den Berliner Kinderpsychologen Prof. Friedrich Schubenz zu Wort kommen, der meinte: „Computer bestimmen bereits unser Leben. Wir müssen die Zusammenhänge, in denen sie stehen, begreifen und ihre Entwicklung beeinflussen.“ Das täten wir heute auch noch gerne…

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Das schönste Auto der Welt – und es gehörte mir!

Ich hatte in meiner Jugend nicht nur das Glück, das schönste Auto der Welt fahren zu dürfen, sondern auch noch darüber für eines der erlesensen Magazine Deutschlands schreiben zu dürfen – dem deutschen Playboy. Damals war ja sowieso alles viel schöner als heute, es roch überall nach Benzin, und für mich gab es nichts Herrlicheres als hinter dieser endlos langen weißen Schnauze aus handgehämmertem Blech zu sitzen und ganz langsam – ein Morgan ist kein Auto für Raser – durch eine schöne Landschaft, zum Beispiel im Elsaß, zu tuckern, irgendwo gut zu essen und in der Abenddämmerung beim Nachhausefahren mir den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Dann kam meine Gabi, und bald darauf unsere Tochter, und ich liess mich davon überzeugen, dass ein junger Familienvater kein Auto braucht, in das gerade Platz für zwei Erwachsene und eine Scheckkkarte war, also habe den wunderschönen Wagen in die Schweiz verkauft und dafür immerhin mehr Geld bekommen, als ich dafür bezahlt habe. Ein Auto als Geldanlage – das ist mir auch nur einmal im Leben gelungen!

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Wie ich dem Internet half, seine Unschuld zu verlieren

Es stimmt zwar nicht, wie böse Zungen behaupten, dass ich das Internet erfunden habe, und auch eCommerce gab es damals 1995, als ich mir meine ersten Visitenkarten mit der Berufsbezeichnung „Internet Journalist“ drucken liess – nur wusste niemand, was das wirklich ist. Da riefen mich eines Tages die Kollegen des Wirtschaftsmagazins Capital an und fragten, ob ich es ihren Leser in verständlichen Worten erklären könnte. „Bitte kein Computer-Chinesisch“, sagten sie besorgt.

Ich muss zugeben: Bis dahin hatte auch ich noch nie etwas per Computer bestellt, aber es ging eigentlich ganz leicht, und diese Leichtigkeit habe ich versucht, meinen Lesern zu vermitteln. Viel schwieriger war es, die Banken ins Boot zu holen, denn die sträubten sich nach Leibeskräften! Und natürlich dachte damals kein Mensch — auch ich nicht — dran, was Amazon & Co. (die es zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht gab!) aus dem zarten Pflänzchen Online Shopping machen würden.

Notabene: Es gab damals gerade erst 1.743.000 Firmen mit einer eigenen Webseite. Im Jahr davor waren es nur 181.000 gewesen – weltweit, wohlgemerkt!

Der Artikel brachte mir übrigens jede Menge Ärger in den Newsgroups ein, denn die meisten Onliner waren ja Studenten, und von denen gab es eine ganze Menge, die das Internet als eine „kommerzfreie Zone“ erhalten wollten. Ich würde dazu beitragen, dass das Internet seine Unschuld verliert, meinte einer.

 

 

 

 

 

 

 

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Der Name der Soße

Covid lässt mir gerade sehr viel Zeit, in Erinnerungen zu kramen. Im Lauf meiner 50 Journalistenjahre habe ich großartige Menschen begegnen dürfen und über sie Artikel schreiben, die in verschiedenenn Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind. Die meisten von ihnen verstauben seit Jahrzehten in irgendwelchen Ordnern, aber ich dachte, ich nehme mir mal die Zeit, ein paar besonders wertvolle (jedenfalls für mich), die vielleicht auch noch Relevanz für die Leser hier im Cole-Blog sein können, zu digitalisieren und zu präsentieren. Heute: Wie ich 1988 (!) bei einem der größten Köche der Welt, der leider nicht mehr lebt, in der Küche stehen und mit ihm sogar Sossen abschmecken durfte. Zum Mitkochen haben meine bescheidenen Fähigkeiten aber nicht gereicht. Dafür durfte ich zusehen, wie man Kunst auf den Teller zaubert.

Die Bilder stammen übrigens von meinem viel zu früh verstorbenen Freund Kurt Henseler, einem der größten Lichtbildhauer, die ich je gekannt habe.

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Warum Inflation gut ist für Deutschland – und Europa

Ham Sie mal 500 Milliarden Mark für mich?

Für alle, die nicht das Glück haben, Abonnent des Economist und damit des besten Wirtschaftsmagazins der Welt zu sein und die sich immer noch Sorgen machen, wie man das Problem der stagnierenden Volkswirtschaften vor allem in Südeuropa auf die Sprünge helfen könnte, sei dieses Sakrileg ins Ohr geflüstert: „Wir brauchen Inflation in Deutschland!“

Ich weiß, jetzt zucken alle zusammen in kollektiver Erinnerung an die Geschichten, die uns unsere Großeltern erzählt haben über Geldscheine in Milliardenhöhe, mit denen man ein Brötchen kaufen konnte (oder die man lieber und profitabler als Heizmaterial verwendete). Aber es ist wirklich etwas dran: Die teutonische Urangst vor Inflation ist gerade dabei, die Europäische Union und die Eurozone auseinander zu reißen. Inflation ist nötig, damit sich die Europäische Einigung nicht nachträglich als Chimäre entpuppt.

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Digitale Zwillinge ganz in Mode

Marktplätze für digitale Zwillinge treiben das Tech-Wachstum an, behaupten die Marktforscher von ABI Research in ihrem neuesten
Trendbericht 2022. Darin identifizieren sie 35 Trends, die den Technologiemarkt prägen werden, und 35 weitere, die zwar viele Spekulationen und Kommentare hervorrufen, aber in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich nicht so sehr ins Gewicht fallen werden.

Darunter versteht man das virtuelle Modell eines Prozesses, eines Produkts oder einer Dienstleistung, für dessen Erstellung mit Sensoren ermittelte Echtzeitdaten im Internet der Dinge (IoT) mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Softwareanalyse verarbeitet werden. In der Industrie gibt es digitale Zwillinge beispielsweise für Produkte, Produktionsanlagen, Prozesse und Dienstleistungen. Sie können auch schon vor dem realen Zwilling existieren, zum Beispiel als Designmodelle künftiger Produkte. Weiterlesen

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Die Schande der Rassisten

Auf Quora fragt einer: „Was waren die Ursprünge der Slawophobie in Nazi-Deutschland?“ Diese Frage beschäftigt mich, und zwar wahrscheinlcih deshalb, weil sie viel zu kurz greift.

Die Nationalsozialisten schafften es, eine pseudowissenschaftliche Struktur von meist rassistischen Publikationen zu schaffen, die die Überlegenheit einer fiktiven „deutschen Rasse“ über alle anderen beweisen sollten. Mit scheinwissenschaftlichen Verfahren, seltsamen Schlussfolgerungen aus der Biologie und kurios klingende Erklärungen der menschlichen Geschichte und der menschlichen Gesellschaft behaupteten die Vertreter dieser Ideologie, dass es verschiedene menschliche „Rassen“ gebe und dass die „Arier“, von denen die Deutschen ein prominenter Teil seien, an der Spitze der Pyramide stünden.

Auf den unteren Rängen fanden sich alle anderen, die nicht arisch oder nicht arisch genug waren: Ganz unten war Platz für alle, die nicht in das Schema ihrer Weltanschauung passten. Viele nationalsozialistische Verbrechen hatten einen offensichtlichen rassistischen Hintergrund. Gräueltaten wie der Völkermord an den europäischen Juden, der gezielte Massenmord an slawischen als so genannte „Untermenschen“ oder an Angehörigen der Sinti und Roma, die dann als „Zigeuner“ beschimpft wurden, an Schwarzen und schließlich auch die Ermordung und Erniedrigung vieler Behinderter aus ihren eigenen Rassen (Stichwort: „lebensunwertes Leben“) müssen im Kontext einer nationalsozialistischen Rassenideologie und Rassenpolitik gesehen werden.

Dieses System des Rassengedankens reicht in seinen Ursprüngen weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, wo zwielichtige „Forscher“ wie der französische Diplomat Arthur de Gobineau in den Jahren 1853 und 1855 ein sehr einflussreiches vierbändiges Buch über die Ungleichheit der menschlichen Rassen veröffentlicht hatten, dessen Kernaussage darin bestand, dass es in der Tat verschiedene menschliche „Rassen“ von unterschiedlichem „Wert“ für die Gesellschaft gebe.

Um sich einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben, verwendeten diese Rassenideologen oft Versatzstücke aus den Werken Charles Darwins, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurden und die der große Vater der Evolutionslehre stets vehement von sich gewiesen hat. Sie benutzten Begriffe wie „Kampf ums Dasein“, das Prinzip der „natürlichen Auslese“ und vor allem das „Überleben des Stärkeren“, um zu demonstrieren, wie bestimmte genetisch bedingte Erbinformationen von Generation zu Generation weitergegeben werden und zur Degeneration der Bestände der „Volksgemeinschaft“ führen; umgekehrt könnten auch überlegene „Rassen“ entstehen, wenn Gesellschaft und Staat nur sorgfältig genug darauf achteten, die Weitergabe des Erbguts zu lenken und zu regulieren. Weiterlesen

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So who was Jesus really?

 

Will the real Jesus please stand up?

It’s Christmas, and despite Corona, the supermarket loudspeakers remind us of the „little child with curly hair; blond infant gaze at you from the mangers with big blue eyes.

But did Jesus really look like that?

We simply do not know. In fact, we know nothing at all about the historical person Jesus – not even whether he really existed. The oldest written mentions of Jesus come from long after his death. He first appears in St. Paul’s letters, written between 20 and 30 years after the crucifixion. St. Paul, however, did not know Jesus personally.

A few decades later, the New Testament Gospels were written, which may contain some first-hand accounts, but this is disputed. Very few experts consider them strictly historical.

The Pharisaic historian Flavius Josephus, in his work Jewish Antiquities around the year 93, in an account of the execution of James, rather casually referred to him as the „brother of Jesus who is called Christ.“

Two decades later, the Romans Pliny and Tacitus also wrote about Jesus; the latter stated that the founder of the Christian sect was executed during the reign of Emperor Tiberius, when Pontius Pilate ruled in Judea.

That’s it! That’s the sum total of historical evidence about the biblical Jesus. Everything else is hearsay. Weiterlesen

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Wer war Jesus wirklich?

Es weihnachtet, und trotz Corona erinnern uns die Supermarktlautsprechern an das „Kindlein mit lockigem Haar, blicken einem blonde Jünglinge aus den Krippen mit großen blauen Augen an.

Aber sah Jesus wirklich so aus?

Wir wissen es schlicht und ergreifend nicht. Eigentlich wissen wir gar  nichts über die hiostorische Person Jesus – nicht einmal, ob es ihn wirklich gegeben hat. Die ältesten schriftlichen Erwähnungen von Jesus stammen aus der Zeit nach seinem Tod. Er erscheint zum ersten Mal in den Briefen des Paulus, die zwischen 20 und 30 Jahren nach der Kreuzigung geschrieben wurden. Der heilige Paulus hat Jesus aber nicht gekannt.

Einige Jahrzehnte später wurden die neutestamentlichen Evangelien verfasst, die möglicherweise einige Berichte aus erster Hand enthalten, was jedoch umstritten ist. Nur sehr wenige Experten halten sie für streng historisch.

Der pharisäische Historiker Flavius Josephus hat in seinem Werk Jüdische Altertümer um das Jahr 93 zumindest einen unbestreitbaren Hinweis auf den „Bruder Jesu, der Christus genannt wurde“, hinterlassen.

Zwei Jahrzehnte später schrieben auch die Römer Plinius und Tacitus über Jesus; letzterer erklärte, dass der Gründer der christlichen Sekte während der Amtszeit von Kaiser Tiberius hingerichtet wurde, als Pontius Pilatus in Judäa regierte.

Dies ist die Summe der historischen Hinweise auf den biblischen Jesus. Alles andere ist Hörensagen. Weiterlesen

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