Die üblichen Verdächtigen!
Die Chefs von ARD und ZDF haben die Bundesregierung aufgefordert, das Handelsabkommen ACTA „sofort“ zu unterzeichnen, wie es in einer Erklärung der Deutschen Content Alliance heißt, der neben den beiden großen öffentlich-rechtlichen Sendern auch der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) und die GEMA angehören. Dass am vergangenen Wochenende Hunderttausende von Internet-Fans gegen ACTA auf die eisigen Straßen Deutschlands gegangen sind, beeindruckt die Medienbonzen nicht – im Gegensatz zu der Politik, die ganz schnell einen Rückzieher machte und ACTA erst mal ad acta gelegt hat. Für die Fernsehmacher ist das Internet nach wie vor ein Hort von Kriminellen, die ständig versuchen, sich an ihren kostbaren Inhalten zu vergreifen.
Damit stellen sich ARD und ZDF in eine Reihe mit jenen Medienkonzernen, deren Geschäftsmodell zunehmend darin besteht, ihre Kunden strafrechtlich zu verfolgen und Teenagern die Staatsanwaltschaft ins Haus zu schicken, weil sie den Ausdruck „information wants to be free“ allzu wörtlich genommen haben. Notabene: Es sind die gleichen Herren, die sich gegenseitig dicke Jahresgehälter aus den Taschen ihrer unter Zahlungszwang stehenden Fernsehgebührenzahler spendieren. Nein, sie kennen keine Scham, die Sender-Popanze!
Dass die Fernsehmacher keine Ahnung haben, was ihre Zuschauer wollen, ist ja nicht gerade eine brühfrische Erkenntnis. Dazu genügt ein Blick ins aktuelle Programm. Man könnte sie deshalb auch als eine zunehmend belanglose Irritation abtun – gäbe es nicht konkrete Hinweise darauf, dass es sich bei den Sendern in Wahrheit selbst um kriminelle Vereinigungen handelt, deren geheimer Auftrag darin besteht, die Jugend der Welt zu hilflosen, willensunfähigen Abhängigen zu machen – Drogendealer, deren „Stoff“ aus bunt angemalter Luft besteht, der aber extrem süchtig macht.
Zum Glück kommen Öffentlichkeit und Wissenschaft den üblen Machenschaften der Medienbosse immer mehr auf die Spur. Man muss nur kurz googlen um zu erfahren, wie weit die Aufklärungsarbeit schon gediehen ist.
- So ergab eine Studie der University of Minnesota bereits 2008, dass Jugendliche, die einen Fernsehapparat in ihrem Zimmer haben, mehr Junk Food essen als ihre Altersgenossen und deshalb deutlich dicker sind. Sie essen auch viel weniger Obst und Gemüse. Ach ja, und sie haben auch im Durchschnitt schlechtere Noten. Was hier gespielt wird ist klar: Die Fernsehsender versuchen, Jugendliche in ihrer körperlichen und geistigen Bewegungsfreiheit einzuschränken und sie somit zu willfährigen Opfern von medialer Dauerberieselung zu machen, und das aus eindeutig niederen Motiven, nämlich die Profitmaximierung durch den Verkauf von Fernsehwerbung.
- Dass Fernsehen den Fortpflanzungstrieb tötet, wissen wir spätestens seitdem das angesehen Journal Sexuality Research and Social Policy, das im wissenschaftlichen Springer-Verlag erschient, zu dem Schluss kam, dass Jugendliche mit hohem Fernsehkonsum über deutlich weniger sexuelle Erfahrung verfügen als ihre Altersgenossen. Auch hier ist die gleiche üble Handschrift zu erkennen: Statt wie normale Teenager ihre Zeit mit Petting und Partnersuche zu verbringen, werden sie elektronisch an die Couch gefesselt, was eindeutig den Tatbestand der digitalen Freiheitsberaubung in Tateinheit mit fortgesetzter Libidounterdrückung erfüllt.
- Fernsehen führt direkt in die Gewaltkriminalität! Eine Studie der Syracuse University im US-Bundesstaat New York will herausgefunden haben, dass junge Menschen, die täglich zwischen einer und drei Stunden vor der Glotze hocken, anschließend eine viermal höhere Gewaltbereitschaft aufweisen als Kids, die brav am Schreibtisch sitzen und ihre Hausaufgaben machen oder sich friedlich auf Online-Tauschbörsen tummeln, wo sie so wichtige soziale Fähigkeiten trainieren wie Geben und Nehmen, mit anderen teilen und sich in tugendsamer Geduld zu üben (vor allem bei langsamerer Internetverbindung).
Aus alledem wird klar, was hinter ACTA steckt: Nicht weniger als der Versuch, junge Menschen zu hirntoten, unkritischen und gefügigen Medien-Zombies zu machen, zu digitalen Untoten, die sich ferngelenkt zu einer gewaltbereiten Heerschar von Mordbestien zusammenschalten lassen, um den Medienmachern zur Weltherrschaft zu verhelfen.
Höchste Zeit, uns zu wehren, also. Ich fange schon mal damit an: Ab sofort ist sind Tagesschau und Heute gestrichen. „¡No pasarán!“