Der Krebs in uns

Von wegen Affe!

Von wegen Affe!

Die Menschheitsgeschichte muss wahrscheinlich neu geschrieben werden: In seinem neuen Buch weist Richard Dawkins nach, dass der Mensch von den Krustazeen abstammt.

Die Folgen sind unabsehbar. Es wird eine neue Literaturgattung entstehen, Sachbücher mit Titeln wie „Der Krebs in dir“,  „Mein Vetter, der Hummer!“ und “Meeresfrüchte sind auch nur Menschen!“ Die Krebsforschung wird auch eine neue Richtung nehmen müssen.

Aber eigentlich ahnten wir das ja schon längst. Schließlich ist der Krebs laut Wikipedia eines der „wichtigsten Menschheitssymbole“. Dort erfahren wir auch, dass die Bewegungen der vielen Krebsglieder im Althochdeutschen zum Synonym „Krabbe“ geführt haben. Wahrscheinlich seien Krebs und Krabbe auch mit dem Tätigkeitswort „krabbeln“ wurzelverwandt, wie das nordische Wort „krafla“ (mit den Füßen scharren) und „krafsa“ (mit den Händen kratzen).

Durch Burkhard von Worms (965-1025) ist überliefert, dass die Menschen im Mittelalter bei Regenarmut eine Jungfrau unter Wasser tauchten und sie anschließend im Krebsgang (!) nach Hause führten. So hoffte man, den Regenzauber, der dem Krebs angeblich innewohnt, auszulösen.

In der Astrologie steht der Krebs übrigens für Mütterlichkeit, Horttrieb und das Gefühlsleben allgemein. Die Chinesen glauben ja heute noch, dass getrocknete Krabben die männliche Potenz stimulieren. Das heißt: Eigentlich gibt es nach chinesischem Volksglauben fast nichts, was nicht diese Wirkung hat. Und weil der Krebs seinen Panzer wechselt, wurde er von Christen zum Symbol der Auferstehung erwählt.

Apropos religiöse Symbole: Der Mann, der in Österreich ein Kreuzzug gegen das Aufstellen von Kreuzen und Ähnlichem in Schulen führt, heißt Heinz Oberhummer. Zufall?

 

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