Viel Information, wenig Wissen

Das 20bändige Lebenswerk des Heiligen Isidor von Sevilla, die im frühen sechsten Jahrhundert entstandene „Etymologiae“, nahm nichts weniger für sich in Anspruch, als eine vollständige Sammlung des gesamten Weltwissen seiner Zeit zu sein.

Daran musste ich kürzlich denken, als ich über eine Studie der Marktforschungsfirma BrightPlanet stolperte. Die wollen herausgefunden haben, dass es inzwischen mehr als 550 Millionen Webseiten gibt – und täglich kommen ein paar Millionen neue hinzu. Lediglich etwa eine Milliarde davon sind in den sogenannten Search Engines katalogisiert, der große Rest fristet irgendwo ein Schattendasein im Cyberspace, möglicherweise sogar von denjenigen vergessen, die sie einst ins Internet gestellt haben – ein trauriger Gedanke: so viel Information, so wenig Wissen.

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Übrigens: Trotz der ungeheueren Datenmenge im Internet kommen die Menschen erstaunlich gut damit zurecht. Das wollen jedenfalls die Autoren einer Studie von TechNews herausgefunden haben, die mehr als 3000 Net-User gefragt habe, ob sie unter „Information Overload“, also der informationellen Überlastung leiden. Erstauliches Ergebnis: 80 Prozent sagten, sie hätten damit gar kein Problem.

Wenn man allerdings genauer in der Studie nachliest, ahnt man auch warum: 82 Prozent derjenigen, die geantwortet hatten, waren Männer, 42 Prozent arbeiteten in Technologieberufen. Na ja, schließlich wurde die Umfrage ja auch per E-Mail durchgeführt. Wen wundert’s?

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