Wir leben in der Spaßgesellschaft. Alles muss lustig sein, holla die Gams, huii, ich gib‘ Gas, und das möglichst 24×7.
Mir flattert eine Pressemeldung des Internet-Verbands eco ins Haus: „Sicherheit muss Spaß machen“.
Sicherheit? Ja seid Ihr denn noch ganz bei Trost? Sicherheit muss sicher sein. Es muss schmecken wie Lebertran, weil es gut für dich ist. Aber Spaß? Nee, also wirklich nicht.
Michael Kausch schreibt auf czyslansky.net über das neue Bürogebäude von Google in München, es sei dort die Absicht gewesen, „Arbeit und kreatives Spiel miteinander kombinieren“ und zitiert einen Diskussionsteilnehmer mit den Worten: „Google will seine Mitarbeiter bespaßen.“
Bespaßen? Die Kerle sollen was schaffen! Sind die vielleicht zu ihrem Vergnügen dort?
Meine Frau und ich haben nachts auf der Fahrt von Salzburg zurück ein Spiel gespielt. Jeder musste abwechseln etwas sagen, das KEINEN Spaß macht. Hat wahnsinnig Spaß gemacht, übrigens.
Ich: „Zum Zahnarzt gehen macht keinen Spaß, außer vielleicht dem Zahnarzt. Dazu braucht er aber dazu auch eine besondere abartige Veranlagung, die sich glücklicherweise in den meisten Fällen therapieren lässt.“
Gabi (vom Fahrersitz aus): „Nachts bei Nebel Autofahren.“
Ich: „Sich beim Marathon über die letzten 5-6 Kilometer quälen macht nicht wirklich Spaß. Aber man wird dafür mit dem Runner‘s High auf den allerletzten Metern belohnt.“
Gabi: „Und mit dem Weißbier, das ich dir im Zielraum immer servieren muss.“
Ich: „Wir wollten doch über Dinge reden, die keinen Spaß machen.“
Gabi: „Sich aussperren und keine Ersatzschlussel dabei haben.“
Ich: „Sich mit dem Hammer auf den Finger schlagen.“
Gabi: „Armer Schatz!“
Ich: „Sich hinterher bemuttern lassen macht Spaß.“
Gabi: „Um drei Uhr morgens den Wecker stellen, um den blöden Trump zu hören, wie er die Clinton beschimpft.“
Ich: „Also, jetzt hört der Spaß aber auf, gell!“