Auch Borders ist Geschichte

Der Nächste, bitte!

Das Sterben der Buchläden, ein Dauerthema auf diesem Blog, hat das nächste prominente Opfer getroffen: Border, die USA-weite Ladenkette, in deren Filiale in New York ich gerade viele Stöberstunden verbracht habe, schließen am 31. Juli für immer die Pforten. „Wir haben hart gekämpft“, schrieb CEO Mike Edwards heute an die Kunden, „aber der Wind blies uns schon lange hart ins Gesicht.“ Drei Faktoren zählt er auf, wovon eigentlich nur zwei logischerweise am Niedergang schuldig sein können: Veränderungen im Buchmarkt, die „eReader Revolution“ und eine turbulente Wirtschaft. Warum ausgerechnet eBücher ein Nagel im Sarg der Buchläden sein soll, kann ich nicht nachvollziehen, denn wer in letzter Zeit bei Border war, der weiss, dass das Geschäft mit den elektronischen Titeln samt dazugehöriger Lesegeräte geradezu geboomt hat. Jedenfalls haben eBooks im vergangenen Mai bei Amazon die gedruckten Ausgaben in den Verkaufszahlen überholt, wie die New York Times berichteten.

Offenbar reichten die Punkte eins und drei aber, um Borders den Rest zu geben. Schade. Wo soll ich in Zukunft meine Regentage in New York oder San Francisco verbringen? Borders hatte nämlich nicht nur Bücher, sondern, was für den Digerati auf Reisen noch wichtiger ist, kostenlosen WLAN. Und der Kaffee ist auch nicht schlechter egwesen als bei Starbucks, der alternativen Oase für digitale Beduinen. Man konnte also in aller Ruhe bei Borders sitzen, Latte schlürfen und Bücher bestellen. Bei Amazon…

 

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