Gute Frage auf Quora, nämlich: „Welcher römische Kaiser warf die meisten Christen den Löwen zum Fraß vor?“ Es stellt sich heraus, dass die frühchristlichen Schriftsteller die Zahl der Märtyrer wohl sehr stark aufgebläht haben .
Unter Nero zum Beispiel, der versuchte, den Christen die Schuld für den großen Brand in Rom im Jahr 64 n. Chr. in die Schuhe zu schieben, wurden einige von ihnen getötet. Laut dem spätantiken Martyrologium Hieronymianum sollen zwischen 977 und 979 Christen hingerichtet worden sein. Die neuere Forschung hält eine Zahl von 200 Christen für wahrscheinlich.
Ob auch Paulus und Petrus unter den Opfern waren, ist unsicher; die Einzelheiten des Martyriums der beiden Apostel in Rom sind umstritten.
Unter Nero wurden einige Christen in Tierhäute eingenäht, von Hunden zerrissen oder ans Kreuz geschlagen und bei Einbruch der Dunkelheit als menschliche Fackeln (Scheiterhaufen) verbrannt – daher der Spottname Sarmentitii für die Christen.
Domitian wird von späteren christlichen Autoren wie Orosius, Melito, Lactanz und Euseb beschuldigt, Christen zu verfolgen, aber es scheint, dass er in Wirklichkeit nur seine Gegner ins Visier nahm, wie den Konsul Flavius Clemens zusammen mit seiner Frau Flavia Domitilla. Das Christentum als solches wird in den vorhandenen nichtchristlichen Quellen aus dieser Zeit nicht angesprochen.
Auch Plinius, Statthalter der Provinz Pontus und Bithynien (im Norden der heutigen Türkei) um 111 n. Chr., wirft in seinem berühmten Brief an Kaiser Trajan (Plin. ep. X 96) die Frage auf, ob der Nachweis der Zugehörigkeit zum Christentum (nomen ipsum) für eine Bestrafung ausreicht, oder ob nur die damit verbundenen Vergehen (flagitia cohaerentia nomini) untersucht werden sollten.
Trajan entschied, dass das gezielte Aufspüren von Christen unzulässig sei (conquirendi non sunt). Sollte jedoch jemand angezeigt werden, so müsse er bestraft werden. Plinius‘ Ansatz wird für gut befunden. So empfiehlt Trajan Barmherzigkeit für aktive Reue. Außerdem schreibt er, dass anonyme Beschwerden nicht berücksichtigt werden sollten.
Unter Septimius Severus galt das Christsein als crimen laesae maiestatis (lèse majesté), weil der Kaiser sich als Gott bezeichnete. Außerdem wurde das römische Bürgerrecht fast allen Bewohnern des Reiches verliehen, einschließlich der Christen, die somit der vollen Härte des Gesetzes unterlagen, das die Zugehörigkeit zur Kirche und den Bekehrungseifer zum Verbrechen machte. Bis zu diesem Zeitpunkt kann man also nicht von einer systematischen Verfolgung der Christen sprechen. Diese Situation änderte sich zum ersten Mal mit Kaiser Decius.
Ein Edikt von Maximinus Thrax wird von Euseb, KG VI, überliefert. Es ordnet die Todesstrafe für Kleriker an. Allerdings ist auch die Echtheit dieses Dokuments eher zweifelhaft, da es keine anderen direkten Belege für einen solchen Erlass gibt und Trajans Abkehr von der Praxis nirgends zu erkennen ist.
Die gesamte Regierungszeit des Decius ist durch eine Restaurationspolitik gekennzeichnet, die darauf abzielt, den alten römischen Werten und Kulten neues Gewicht zu verleihen. Da die römische Religion eng mit dem römischen Staat verbunden war, ist die dekianische Verfolgung als Ausdruck dieser Restaurationspolitik zu verstehen; sie betrifft daher das gesamte Reich und alle seine Bewohner, nicht nur die Christen.
Die schärfste und gründlichste Christenverfolgung fand unter der Herrschaft Diokletians statt, der sich stets an den alten römischen Traditionen orientierte. Im römischen Denken war die genaue Einhaltung der kultischen Vorschriften immer eng mit der salus publica verbunden, zu der auch die genaue Einhaltung der kultischen Vorschriften gehörte. Diese Reform wirkte sich daher zwangsläufig auf die christliche Politik aus. Zerstörung von Kirchen, Bücherverbrennungen und Verbannung waren an der Tagesordnung.
In dieser Zeit kam es am kaiserlichen Hof zu Brandstiftungen, die den Christen angelastet wurden, woraufhin Diokletian alle Mitglieder des Hofes zwang, als Glaubensbekenntnis zur Staatsreligion Opfer zu bringen. Wer sich weigerte, wurde automatisch zum Tode verurteilt.
Unter Diokletian wurde das Reich in zwei Augusti und zwei Caesares (Tetrarchie) aufgeteilt. Die erlassenen Edikte wurden in unterschiedlichem Maße umgesetzt, da die Durchführung im Ermessen der vier Kaiser lag. Die Verfolgung unter Diokletian endete 311 n. Chr. mit dem von Galerius erlassenen Toleranzedikt. Das Christentum wurde zur religio licita, wodurch die Religionsausübung der Christen nun auch als wichtig für das Heil des Staates bestätigt wurde.
Etwa 300 Jahre lang war der Tod durch einen Löwen in einer Arena, die so genannte damnatio ad bestias (Verurteilung durch ein Tier), eine der härtesten Methoden der Todesstrafe. Andere Methoden waren die Kreuzigung (damnatio in crucem), die Verbrennung bei lebendigem Leib (vivi crematio; wörtlich „lebendige Verbrennung“), die Enthauptung (capitis amputation), das Aufhängen an einem gabelförmigen Pfahl (furcam damnatio) und die Arbeit in Bergwerken oder Steinbrüchen, bis der Verurteilte durch die harte Arbeit starb (damnatio ad metalla).
Diese Hinrichtungsmethoden waren nicht nur Christen vorbehalten, sondern dienten auch der Bestrafung von militärischen Deserteuren, Mördern, Fälschern, entlaufenen Sklaven und Entführern. Neros Hinrichtung ist ein frühes Beispiel dafür, dass die damnatio ad bestias speziell für die Hinrichtung von Christen eingesetzt wurde.
Viele Männer und Frauen wurden in den römischen Arenen von verschiedenen Bestien für eine Reihe von Vergehen getötet. Statistisch gesehen hat die Banalität dieses Todes aus der Sicht des normalen römischen Bürgers, der sich nicht genug für einzelne Hinrichtungen von Christen interessierte, um sie für die Nachwelt festzuhalten, dazu geführt, dass er in der historischen Bedeutungslosigkeit verschwunden ist.
Edward Gibbon stellte die Kirchengeschichte in seiner im 19. Jahrhundert erschienenen Geschichte vom Niedergang des Römischen Reiches in Frage, indem er die Zahl der christlichen Märtyrer weitaus geringer einschätzte
als traditionell angenommen wurde. Die Version der Kirche über ihre frühe Geschichte war zuvor selten in Frage gestellt worden. Gibbon wusste jedoch, dass die modernen kirchlichen Schriften sekundäre Quellen waren, und er mied sie zugunsten von Primärquellen.
So, genug des Ernstes. Mir ist nämlich ein guter Witz eingefallen, der perfekt zum Thema passt!
Ein Atheist begegnet in der Serengeti einen Löwen. Er rennt fort, aber der Löwe ist schneller und holt auf. In seiner allerhöchsten Not ruft der Athesit: „Lieber Gott, hilf mir!“
Da bleibt die Zeit plötzlich stehen, und eine sonore Stimme erklingt: „So, mein Sohn, jetzt glaubst du plötzlich an mich!“
„Ja“, ruft der Ahesist“, und wenn du mir jetzt hilfst , werde ich ein braver Christ!“
Die Zeit läuft wieder an, der Mann kniet nieder und betet.
Der Löwe kniet ebenfalls. und er betet: „Komm Herr Jesu und sei unser Gast…“