Darwins Daumen

Mit welchem Finger drücken Sie die Haustürklingel? Mit dem Zeigefinger? Dann sind Sie über 30.

Junge Menschen benützen den Daumen, weil sie mit Handy und Smartphone aufgewachsen sind. Ältere Menschen benutzen den Zeigefinger. Das behauptet jedenfalls Alice Raws­thorn in einem Beitrag für die New York Times.

Dank der ständigen Verwendung bei der Texteingabe sei der Daumen junger Menschen heute stärker, beweglicher und ausdauernder als früher, was sie als Beweis für die These zitiert, dass sich der Mensch unter dem Einfluss von Technologie evolutionsmäßig weiterentwickelt.

Das gelte nicht nur für die physikalischen, sondern auch für die mentalen Eigen­schaften junger Menschen, die angeblich inzwischen die Fähigkeit des Multitaskings erlernt haben: Sie können gleichzeitig ein Gespräch führen und eine Textnachricht tippen, während sie sich gleichzeitig aus den Ohrknöpfen ihrer iPods die neuesten Musikstück ins Hirn pusten. Weiterlesen

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Die griechische Küche ist ein unvergessliches Erlebnis. Das Essen hingegen weniger.

Watch My Big Fat Greek Wedding | HBO Max

Um ehrlich zu sein, ist die griechische Küche nicht die beste mediterrane Küche. Jahrhundertelang waren die Griechen arm und unterdrückt, sodass sie weder die Zeit noch den Luxus hatten, eine Esskultur zu entwickeln, die mit der beispielsweise Frankreichs oder Italiens mithalten kann. Ihre Küche ist eine Mischung aus regionalen Stilen und lokalen Produkten, die meist von Menschen zubereitet werden, die nie eine Kochausbildung absolviert haben. In dieser Hinsicht ähnelt sie der chinesischen Küche im Westen, die in der Regel nichts mit der chinesischen Haute Cuisine zu tun hat.

Ich habe tagelang in Athen nach feiner Küche gesucht – aber ohne Erfolg! Es gab Gyros Lamm, oder Fisch, vielleicht zwichendurch eine Stifada. Gut aber leider alles nur Mittelmaß.

Unsere Ferien verbrachten wir jahrelang immer in der Region Sfakia auf Kreta, dem „wilden Süden“, wo der Fisch frisch gefangen wurde, die Lämmer auf den Hügeln lebten und sich von Wildkräutern ernährten und unsere wunderbare Gastgeberin ihren eigenen Joghurt herstellte, den wir jeden Morgen mit lokalem Thymianhonig genossen. Es war alles sehr, sehr gut, aber es war eben nicht wirklich gourmethaft. Aber dafür war das Wasser kristallklar, der Uzo floß in Strömen und wir genossen das Leben in vollen Zügen! Weiterlesen

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Gedankensprung von Agra zu Google

In loser Folge wiederhole ich hier einige der beliebtesten Posts seit Beginn des Cole-Blog im Januar 1995. Dieser Beitrag erschien erstmals am 8. Juli 2008.

 

Tuk-Tuk-Abenteuer: Alte Märkte und Gewürzpfade von Agra | GetYourGuideEs ist viel vom „Mitmach-Internet“ die Rede, von der Demokratisierung der Medien, von der neuen Vielfalt der Meinungsäußerung. Und natürlich finden das alle gut.

Ich bin mir mittlerweile nicht mehr ganz so sicher. Mein Schlüsselerlebnis fand vor ein paar Jahren in Agra statt, der Stadt des an ästhetischem Anmut nicht zu überbietenden Grabmals Taj Mahal, aber auch einem Grad an Dreck und Verkehrschaos, wie er selbst in Indien selten erreicht und niemals übertroffen wird.

Er entzündete sich an unserem Wunsch, zum Abendessen ein anderes als das etwas dröge Hotelrestaurant aufsuchen zu wollen, wozu ich mich, wie es inzwischen meine Gewohnheit ist, bei Google auf die Suche machte. Ich fand auch relativ schnell bei „tripadvisor.com“ eine Liste von Restauranttipps, die alle von ein und derselben offenbar jungen Dame stammten, die Agra wohl ziemlich intensiv bereist hatte und ihre Erfahrungen nun anderen als Orientierungshilfe anbot.

Vielleicht sollte ich voran setzen, dass ich ein leidenschaftlicher Fan von „echtem“  indischen Essen bin. Wir haben in Jaipur in einem vegetarischen Restaurant, dem „Four Seasons“, die köstlichsten Dal-Currys und andere Thalis verspeist und bei jedem Bissen genossen, wie die Sonne immer wieder in den prachtvollsten Farben im Mund aufzugehen scheint. Und in einem „Southern Indian Family Restaurant“ in Bangalore habe ich eine Rasansuppe gegessen, obwohl mich der Keller davor ausdrücklich warnte. „It is very hot“, sagte er beim Servieren. Ich nahm einen Bissen, und nachdem mein Kopf aufgehört hatte zu explodieren sagte ich zu ihn: „It is very hot – but very good!“

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Thanksgiving ist gerettet- juhu!

5,000+ Thanksgiving Meal From Above Stock Photos, Pictures & Royalty-Free Images - iStock | Turkey from above

Heute ist Thanksgiving, und da gehört ein Turkey auf den Tisch. Nun leben wir aber in Österreich, und dort isst man die Pute zu Weihnachten, und es ist schwer, Ende November an ein solches Exemplar heranzukommen.

Meine liebe Ehefrau ist eigentlich keine Amerikanerin, aber sie hat sich im Laufe von 40 Ehejahren an viele amerikanische Essgewohnheiten gewöhnt. So auch daran, ein Truthahn mit allem drum und dran zuzubereiten. Deshalb ist sie zu unserem örtlichen Billa-Laden gegangen und hat gefragt, ob sie denn ein solches Vieh für den letzten Donnerstag im November bestellen könne. Die Verkäuferin war zwar etwas skeptisch, versprach aber anzurufen, wenn sie fündig geworden wäre.

Es vergingen Wochen, aber es kam kein Anruf. Also haben wir irgendwann aufgegeben und haben wenigsten beim letzten Salzburg-Besuch eine fette Ente gekauft. Weiterlesen

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Die Jagd nach dem flüchtigen Morpheus

Schlafstörungen | gesund.bund.de

„Im Alter schläft man eigentlich nicht. Der Schlaf zieht sich nur über die Gegenstände des Tages wie eine Art von Flor und lässt sie durchscheinen.“ Ja, der alte Goethe hat es erfasst! Aber vielleicht fehlte ihm auch nur ein Smartphone.

Auch mir fällt es mit zunehmendem Alter immer schwerer zu schlafen. So richtig 8 Stunden durchschnarchen, das ist mir schon seit Jahren nicht mehr gelungen. Bei uns älteren Herren drückt ja die Blase oft mehrmals in der Nacht, und mir kommt es so vor, als ob ich danach stundenlang mich hin- und herwälzen würde auf der Jagd nach dem flüchtigen Morpheus, Sohn des Hypnos.

Das stimmt aber offenbar gar nicht. Weiterlesen

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Im Internet kommt alles raus

Empfehlungs-Netzwerke dienen eigentlich dazu, neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Sie funktionieren aber genauso gut umgekehrt, nämlich als Frühwarmsystem.

Das Wort „linken“ hat in den letzten Jahren eine seltsame Metamorphose durchgemacht. Früher beschrieb es ein zutiefst unehrenhaftes Verhalten, im Sinne von „jemanden übers Ohr hauen.“ Doch dann kam Google und erklärte das Linken, also das gegenseitige Setzen von Hyperlinks, zum Maß aller Dinge im Suchmaschinen-Ranking: Je häufiger jemand auf meine Website verlinkt, desto weiter oben stehe ich, wenn jemand meinen Namen eingibt. Ein ganzer Industriezweig, nämlich die Suchmaschinen-Optimierer, leben im Grund davon, die Leute zu linken, und wir empfinden das als durchaus positiv. Wir treten auch fleißig irgendwelchen sozialen Netzwerken bei, weil wir dadurch auf einen Schlag mit Tausenden von potenziellen Kunden oder Partnern verlinkt sind und per Mausklick mit ihnen Kontakt aufnehmen können. „Empfehlungs-Netzwerke“ nennen sich denn auch die großen Business Networks wie Xing oder LinkedIn, und irgendwie gehen alle offenbar davon aus, dass sich dort nur Ehrenmänner tummeln. Obwohl wir doch eigentlich alle ganz genau wissen, dass dort, wo viele sich versammeln, mit Sicherheit auch ein paar Stinkstiefel dabei sein müssen, weil das in der Natur des Menschen liegt. Und das Internet soll da anders sein? Wohl kaum… Weiterlesen

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Der König ist tot – es lebe Crémant!

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„Drum huldigt im Vereine den König aller Weine!“

Die Fledermaus, Johann Strauss

Da der Champagner zu einem massenhaft produzierten Statussymbol geworden ist, sollten Sie sich wahrscheinlich am besten nach Alternativen umsehen, auch wenn der Handelskrieg von Trump verpufft. Die großen Chais haben die Produktionskosten gesenkt und produzieren viel mittelmäßiges Zeug, das sich zu unverschämten Preisen verkauft. Stattdessen stecken sie ihr Geld in die Vermarktung.

Um einen wirklich anständigen Champagner zu bekommen, muss man sich heutzutage an die kleineren Häuser wie Bollinger oder Pol-Roger wenden, die immer noch von ihren Gründerfamilien geführt werden. Oder noch besser, machen Sie eine gemächliche Fahrt durch die Hügel zwischen Reims und Châlons-en-Champagne und probieren Sie die wunderbaren Dinge, die die kleinen lokalen Produzenten herstellen. Weiterlesen

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Der nächste KI-Winter kommt bestimmt

AI Winter: The Reality Behind Artificial Intelligence History

In seinem 1905 erschienenen Buch „The Life of Reason“ schrieb der spanisch-amerikanische Philosoph George Santayana: „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ Winston Churchill verkürzte diesen Satz später zu „Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“, aber sie bedeuten im Grunde dasselbe.

Die  Branche täte gut daran, sich an Santayanas Worte zu erinnern angesichts des  völlig überhitzenden Marktes für Künstliche Intelligenz die wir gerade durchleben. Die Angst vor der „KI-Blase“ ist an der Wall Street schnell zurückgekehrt. Anleger trennen sich dort panikartig von KI-Aktien und neue Käufer gibt es nicht. Aber das ist nichts Neues. Weiterlesen

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Wie ich mit dem Bloggen anfing

 

Der allererste Blog

Ich bekomme oft die Frage gestellt: „Wann hast du eigentlich mit dem Bloggen angefangen? Nun, das war im Januar 1995. Mein Freund Sebastian von Bomhard, genannt „SvB“, hatte sich gerade mit der Firma Spacenet selbständig gemacht hatte und er reservierte mir die Domain „cole.de“ und vermietete mir für kleines Geld einen Platz auf dem Spacenet-Server. Ich brachte mir selbst das kleine Einmaleins der Programmiersprache HTML bei und bastele einen reichlich primitiven Web-Auftritt, den ich „Mein Online-Tagebuch“ nannte.

Notabene: Der Begriff „Blog“ existierte damals noch gar nicht. Es gab das Usenet und so genannte Bulletin Boards, aber das Wort wurde erst 1997 von Jorn Barger erfunden, einem Programmierer und Games-Schreiber, der sich einer Tätigkeit widmete, die er „logging the Web“ nannte, woraus bald kurz „weblog“ wurde. Der Online-Tagebuchschreiber Peter Merholz trennte das 1999 scherzhaft auf in „we blog“ – und schuf damit ein neues Genre. Weiterlesen

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Prost, Ömchen!

During her declining years, my mother used to drink Gin and Tonic using her special recipe: Fill a tall glass with ice, pour lots of gin over it and finally, it there was any space left, pour in a few drops of tonic. She would belt down two or three of these, drink half a bottle of wine for dinner and retire to bed with a bottle of cognac under her arm, which she replaced every two to three evenings. Since she never drank before the sun was well under the yardarm, and went to bed at nine pm, she didn’t have much time. I guess you could call her a controlled alcoholic! Her mind, she liked to say, was still like a steel trap until the very end. She eventually killed herself, but not because of and drinking problems, but becuse she developed cancer of the bladder and was scared of the pain to come.

I’m my mother’s son in that I drink a dry martini every evening at five, switch to wine for dinner and stop drinking at 8, so in a way, I’m a controlled alcoholic, too 😉

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